UND DIE NACHT MEINES ANFANGS
2015
UND DIE NACHT MEINES ANFANGS spielte im ehemaligen Frauengefängnis in Mülheim an der Ruhr, welches 1998 geschlossen und zwischenzeitlich als Abschiebegefängnis genutzt wurde. Aktuell sind das Drogenhilfezentrum und das Café Light) der AWO Mülheim dort ansässig. Dieser Ort, der in mehrfacher Hinsicht als Sinnbild sozialer und institutioneller Isolation verstanden werden kann, bildete den Hintergrund der begehbaren Inszenierung, die als Mischung aus Theater und Rauminstallation angelegt war. RUHRORTER nahm sich der Räumlichkeiten an und setzt sich anhand persönlicher Geschichten und Traumbilder von Geflüchteten spielerisch zu ihnen ins Verhältnis. Das Publikum wurde eingeladen, sich diesen Ort ebenfalls zu erschließen: In den leerstehenden Zellen mischten sich Stimmen der Vergangenheit und Gegenwart, alte Lieder mit dem Geruch des Kartoffelkellers. Durch die nassen Fenster war das Kreisen der Vögel zu sehen – und mit dem Einbruch der Nacht folgten wir den Schatten unserer Füße.