Preisträger Förderpreis zum Ruhrpreis 2018
​0160.95114323
MAIL
RUHRORTER
  • 10 JAHRE
  • 10 JAHRE

UND DIE NACHT MEINES ANFANGS
2015


UND DIE NACHT MEINES ANFANGS spielte im ehemaligen Frauengefängnis in Mülheim an der Ruhr, welches 1998 geschlossen und zwischenzeitlich als Abschiebegefängnis genutzt wurde. Aktuell sind das Drogenhilfezentrum und das Café Light) der AWO Mülheim dort ansässig. Dieser Ort, der in mehrfacher Hinsicht als Sinnbild sozialer und institutioneller Isolation verstanden werden kann, bildete den Hintergrund der begehbaren Inszenierung, die als Mischung aus Theater und Rauminstallation angelegt war. RUHRORTER nahm sich der Räumlichkeiten an und setzt sich anhand persönlicher Geschichten und Traumbilder von Geflüchteten spielerisch zu ihnen ins Verhältnis. Das Publikum wurde eingeladen, sich diesen Ort ebenfalls zu erschließen: In den leerstehenden Zellen mischten sich Stimmen der Vergangenheit und Gegenwart, alte Lieder mit dem Geruch des Kartoffelkellers. Durch die nassen Fenster war das Kreisen der Vögel zu sehen – und mit dem Einbruch der Nacht folgten wir den Schatten unserer Füße. 
BESETZUNG Reem El Attar, Marvin Jasarevic, Seyed Mansour Pourmohseni Shakib, Sabrina Padderatz, Yogesh Gawa, Karam Yahya
INSZENIERUNG Adem Köstereli
INSTALLATION Wanja Van Suntum & Julia Rautenhaus
DOKUMENTATION Dr. Jonas Tinius
KOSTÜMBILD Julia Rautenhaus
LICHT Ruždi Aliji
FOTOGRAFIE Franziska Götzen
Bild

DAS EHEMALIGE FRAUENGEFÄNGNIS


​WIr haben uns auf die Suche nach Spuren und Geschichten gemacht, die der Ort verbirgt. Gleichwohl wissen wir, dass wir nichts wissen bzw. wir uns nur vorstellen können, was die Wände, die Decken, der Hof etc. gesehen und gehört haben. Aber: Dieser Ort, wenn man sich lange hier aufhält, macht auch was mit den Menschen, gibt was zurück, fordert, fragt, verunsichert. Das Gefangensein ist für uns in erster Linie zwar symbolisch, weil nur die wenigsten von uns jemals ein Gefängnis gesehen oder erlebt haben, jedoch versuchen wir mit Vorsicht, Geschichten und Biografien aus dem Gefängnis anzunehmen, zu hören, zu verstehen oder nichtzuverstehen. Was wir aber vor allem versuchten ist eine andere, traumhafte, rituelle und feierliche Spur in dieses schwere Gebäude zu bringen, als Geste, trotz der Unfreiheit sich mittels Theater die Freiheit zu nehmen und trotz der Traurigkeit auch ein wenig Fröhlichkeit hineinzubringen, die Toten und die Vergessenen zu feiern. ​​
​

KONTAKT


EMAIL

info(at)ruhrorter.com
info(at)theater-an-der-ruhr.de

TELEFON

0208.599.010

ADRESSE

Theater an der Ruhr gGmbH
Akazienallee 61, 45478 Mülheim an der Ruhr

    NEWSLETTER

Newsletter abonnieren

IMPRESSUM & DATENSCHUTZ