EIN STÜCK
VON MIR
2012/2013
2012 hat RUHRORTER das kontinuierliche und nachhaltige Theater- und Kunstprojekt mit Geflüchteten gestartet. Nach einem achtmonatigen Probenprozess feierte der erste Teil, das Theaterstück EIN STÜCK VON MIR, Ende April 2013 Premiere. „Es ist nicht meine, ich habe keine, ich habe keine Stimme und ich muss sprechen. Das ist alles was ich weiß.“ (Samuel Becket). So klingt es zu Beginn des Theaterabends. Die Darsteller*innen betreten die Bühne. Einen Raum, der an einen verlassenen Kinderspielplatz erinnert, vielleicht ist es Nacht. Sie lassen ein Stück entstehen aus sich wiederholenden Bilder der Enge, des Wartens, der ungewissen Zukunft. Nahezu stumm kommt eine Reihe konzentrierter Szenen zur Aufführung. Hier kreist einer um sich auf der Bühne und will gar keinen Ausweg finden. Aus dem Meer erklingt eine Trompete. Ein Spieler erzählt vom Alleinsein, der Angst vor dem fehlenden Kontakt zu Mitmenschen. Der Nächste sammelt die Gliedmaßen eines Mannequins. Und genau an dieser Stelle, an der nicht mehr gesprochen werden kann, ertönt aus dem Badezimmer der Versuch einer Gemeinsamkeit: ein schiefes Lied, wie eine kaputte Schallplatte.