Die anthropologische Begleitung und dadurch inspirierte künstlerische Forschung sind von Anfang an feste Bestandteile von RUHRORTER. Gemeinsam mit dem Anthropologen Dr. Jonas Tinius (wissenschaftlicher Arbeiter [postdoc], Centre for Anthropological Research on Museums and Heritage/Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt-Universität zu Berlin), der die Probenarbeit und politischen Visionen vom Theater an der Ruhr und RUHRORTER im Rahmen seiner Promotion über anderthalb Jahre lang begleitet hat, haben wir verschiedene Formen der künstlerisch-forschenden Zusammenarbeit entwickelt. Die ethnografische Begleitung unserer Arbeit dient dabei dem Reflektieren der sozialen, politischen und ästhetischen Dimensionen unserer Produktionsprozesse für interne künstlerische Zwecke, sowie dem Darstellen der breiteren gesellschaftlichen Diskurse und Kontexte zu denen RUHRORTER sich positioniert und die es mitgestaltet. Die ethnografische Begleitung entwickelt jedoch auch neue Formate der künstlerisch-wissenschaftlichen Zusammenarbeit und trägt somit zur theoretischen und methodischen Weiterentwicklung in den Theaterwissenschaften und der Ethnologie, Soziologie und Kulturwissenschaft bei. Zuletzt wird durch die externe Beobachtung und Verschriftlichung eine weitere kritische Perspektive auf RUHRORTER und die Problematiken, mit denen sich unsere Arbeiten auseinandersetzen, möglich, die wir als dialogischen Teil unserer Projekte begreifen.