Preisträger Förderpreis zum Ruhrpreis 2018
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RUHRORTER
  • 10 JAHRE
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Auf der Feldstraße in Mülheim-Styrum stehen zwei große blaue Gebäude. Sie sind fünf Meter zu klein, um Hochhäuser zu sein und doch groß genug, um jedem aufzufallen, der an ihnen vorbeikommt.
Aus den verlassenen Räumen des ehemaligen Woolworth-Gebäudes auf der Mülheimer Schloßstraße tönt es. Vom Ablauf des Asylverfahrens, dem Prozess, nach dem Leben verwaltet wird. Wir hören, wie die Behörden davon berichten. Wir hören geflüchtete Menschen mit ihren Erfahrungen darauf antworten. Im Hintergrund wird ein Rauschen laut, das Rumoren eines imaginären Archivs.
Was kann ich wissen von der Zeit, die mir im Kopf entsteht? Ich könnte wissen, wie hoch die Sonne im Sommer steht und der Wind sich verhält im Winter. ​Was für Wolken dann auf- und vorüberziehen. Wann die Tage länger werden und wieder kürzer und wieder länger. Wann man besten heute sagt, gestern und morgen. Was das heißt: Es wird Morgen und Vormittag, Mittag und Nachmittag, Abend und Nacht, und wieder von vorne.
Ruhrorter Straße 110. Leerstehende Räume, Säle, Gänge und kleine gespenstische Zimmer, die einst allesamt Wohnungen für Asylbewerber*innen waren. An den Wänden finden sich noch heute Zeichnungen, Malereien, Kritzeleien - Spuren der Abwesenheit. Ganz oben ein sakraler Saal mit einer Empore, die wie ein Aufgang in den Himmel wirkt. Und wenn es zwei Himmel gibt? Einen sichtbaren und einen unsichtbaren, einen offiziellen und einen inoffiziellen, einen Anderen?
15 MINUTEN bezieht sich auf die konkrete Abschiebesituation vieler Geflüchtete, in denen sie in der Regel 15 Minuten Zeit haben, um ihr Leben zusammenzupacken und abzubrechen. 

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