Preisträger Förderpreis zum Ruhrpreis 2018
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RUHRORTER
  • 10 JAHRE
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​ZWEI HIMMEL & 
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PALIMPSEST
2014


​Als ein Postbote an einem längst verlassenen Ort einen Brief zustellen will, trifft er im Theaterstück ZWEI HIMMEL auf spukende Gestalten, die von ihren bildreichen Geheimnissen und rätselhaften Träumen erzählen. ZWEI HIMMEL beschreibt das Theaterstück, welches im obersten Geschoss des Gebäudes an der Ruhrorter Straße 110 inszeniert wurde. Der Titel ZWEI HIMMEL bezieht sich auf die Idee, dass es immer zwei Himmel gibt; einen sichtbaren und einen unsichtbaren, einen offiziellen und einen inoffiziellen, im exklusiven sowie emanzipatorischen Sinne gleichermaßen. Die Stückentwicklung war der Versuch, einen eigenen Himmel zu entwerfen. In ihrem Mittelpunkt standen die Abwesenheit der Körper und das spielerische Abtasten von vorhandenen und neuen Spuren. ​
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​Im Anschluss an die Aufführungen eröffnete die Installation PALIMPSEST. PALIIMPSEST beschreibt eine Rauminstallation im ehemaligen Asylbewerberheim an der Mülheimer Ruhrorterstraße. Die Installation griff die Spurensuche des Theaterstücks auf und versuchte anhand weiterer räumlicher, sowie materieller Medien die übergreifenden Themen Kategorisierung, Erinnerung und Bild zu bearbeiten.  Grundannahme von PALIMPSEST war, dass das Haus viele eigene Geschichten zu erzählen habe. Beim Gang durch die verschiedenen Etagen wurden die unterschiedlichen Zeiträume vor Ort sichtbar: der Büroarbeitsplatz, ein IT-Raum, die löchrigen Wände, Graffitis, der Staub, die Stille, Fluchtgänge. Für die Installation wurde ein langer Gang mit ca. 30 Zimmern, symmetrisch links und rechts verteilt, ausgewählt. In jedem Raum waren Spuren von Leben, denen wir nachgingen, verstärkten und Raumentwürfe hinzufügten. Jede einzelne Spur ist so anonym, wie sie doch auch persönlicher nicht sein könnte. 
PALIMPSEST griff diese Beobachtung auf und spielte mit ihnen, kommentierte sie, verdichtete die Überlagerungen. Das Publikum war eingeladen, die Räume zu begehen und die Spuren selbst aufzulesen, sich die Geschichten vom Haus erzählen zu lassen, die vielschichtiger als jede Erzählung sind und keiner Erklärung bedürfen. Die Zufälle, die eigenen Erfahrungen, die Erinnerungen, Träume, Sorgen der Zuschauer beim Erfahren des Palimpsests sind Teil dieser Geschichte.
BESETZUNG
​Reem El Attar, Seyed Mansour Pourmohseni Shakib, Marvin Jasarevic, Sabrina Padderatz
INSZENIERUNG
Adem Köstereli 
INSTALLATION
Wanja van Suntum & Julia Rautenhaus
DOKUMENTATION
Dr. Jonas Tinius

KOSTÜMBILD
Julia Rautenhaus
Bild

Im Industriehafen der Stadt Mülheim steht die Immobilie Ruhrorterstraße 110. Die Geschichte der Räumlichkeiten dieses Ortes war einer der zentralen Ausgangspunkte des zweiten Teils. In der ehemaligen Schätzlein-Zentrale, war in den späten 1980er und 1990er Jahren eine Asylbewerber_innenunterkunft. Später hat der Verein Psychosoziales Zentrum für ausländische Flüchtlinge die Räumlichkeiten für Projekte für psychisch-belastete Flüchtlinge aus dem Einzugsbereich des Regierungsbezirks Düsseldorf angeboten. Gruppen für Frauen aus dem Iran, Tagungen und Radioprojekte fanden im Rahmen der Auseinandersetzung mit dem Begriff der posttraumatischen Belastungsstörung statt. Mittlerweile stehen die meisten Gebäudeteile wieder leer. 

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